​Helmut Schmitt aus Kaiserslautern hat in den letzten Jahrzehnten Unmögliches geleistet.
Bitte klicken Sie auf das nebenstehende Logo, um zu sehen und zu staunen, was Herr Schmitt in Ruanda geschaffen hat.
Lesen Sie auch dort über die Augenabteilung im Krankenhaus Ruli, damit Sie den Hintergrund meiner Reise verstehen.
Ich bin nach 11 Tage Ruanda so beeindruckt von dem Wirken und Schaffen von Helmut Schmitt, dass ich jeden nur auffordern kann: Helft mit - jeder Euro hilft und kommt direkt dort an!
Dr. Rainer Fontana
Erika Hauss-Delker, die sich ebenso für das Krankenhaus in Ruli einsetzt, schrieb die Augenärzte der Region an, weil ein Augenarzt für den nächsten Ruanda-Einsatz gesucht wurde. Kollege Becker hatte dieses Mal keine Zeit.
Nach Rücksprache mit meiner Familie hatte ich mich entschieden mitzufahren. Außerdem benötigte ich die Zustimmung meiner Familie, da die Kosten für den ehrenamtlichen Auslandseinsatz komplett aus der Urlaubskasse der Familie zu tragen waren. Hier noch ein Lob an meine drei Töchter, die ohne Zögern auf einen Skiurlaub verzichteten (wobei sogar die Jüngste mit 9 Jahren sagte: Wenn die gar keinen Augenarzt haben, dann muss Du dorthin fliegen!).
Ich möchte hier einige Impressionen aus einem Land vermitteln, das mir bis dahin unbekannt waren. Ich habe jetzt nach 14 Tagen meine Eindrücke noch nicht endgültig sortiert - es sind zu viele und zu viele unerwartete.
Die Fotos stammen von Frau Erika Hauss-Delker, ohne dere Organisationstalent solche Hilfsaktionen nicht möglich wären.
Glücklich angekommen
Nach einem langen Flug mit Zwischenlandung in Äthopien und nachdem die Koffer im Gästehaus des Krankenhauses abgestellt waren: Erst mal ein PRIMUS-Bier.
Matthias ist Optikermeister und kommt aus dem bayrischen Freising.
Die Zusammenarbeit mit ihm machte wirklich Spass. Pfälzer und Bayern verstehen sich halt - historisch gewachsen!.
Am ersten Tag haben wir unsere Wirkungsstätte inspiziert. Die Augenabteilung wurde vor zwei Jahren vom Verein Krankenhaus Ruanda in Zusammenarbeit mit Optik-Delker gebaut und verfügt über die wichtigsten Geräte für Augenärzte und Optiker - alles Spenden von Augenärzten und Optikern.
Wir hatten rasch einige Jugendliche gefunden, die uns als Probepatienten geholfen haben, die Geräte auszuprobieren. Hier prüft Matthias an dem Sehzeichenprojektor und dem etwas ungewohnten Phoropter.
Ich hatte etwas leichteres Spiel, da ich die gleiche Spaltlampe auch in meiner Praxis habe.
Vor dem Abendessen schauten wir kurz ins Waisenhaus, wobei 'kurz' nicht funktioniert.
Matthias wurde wegen seiner auffallenden Körpergroße sofort von den Waisenkindern in Beschlag genommen.
Bei der Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit dieser Kinder ist es wirklich unmöglich, nur kurz zu verweilen.
Abendessen im Gästehaus mit
Theodora,
Christina,
Matthias,
Rainer.
Erika fotografiert.
Es wird ernst
Blick auf den großen Vorplatz des Krankenhauses.
Links angeschnitten die Augenabteilung.
Die Augenabteilung
Auf den Bänken warten die Patienten.
Manche haben bereits einen Fußmarsch von mehreren Stunden hinter sich und geniessen den schattigen Sitzplatz.
Aber das ist nicht der einzige Grund, dass man sich nicht über Wartezeiten beschwert.
Die Menschen habe Zeit.
Wichtig ist nur, dass man vor Einbruch der Dunkelheit wieder zu Hause ist. Denn Strassen- beleuchtung gibt es nicht und viele Wege sind selbst bei Tage schon halsbrecherisch.
Erste Untersuchung: Sehschärfe
Unter dem Vordach ist eine Sehzeichentafel angebracht. Buchstaben und Zahlen haben bei vielen Analphabeten natürlich keinen Sinn - deshalb wird die Sehschärfe hier mit E-Haken bestimmt.
Violette hat inzwischen bei einem Optiker in Kagali auch die Brillenglasbestimmung erlernt.
Aber manchmal wird auch das größte Zeichen auf der Tafel nicht erkannt.
Emmanuel Rizinde prüft, ob die Patientin seine Finger auf kürzerem Abstand zählen kann.
Leider nicht.
Auf dieser kurzen Entfernung nimmt die Patientin die Bewegung der Hand wahr. Die einzelnen Finger erkennt sie nur schemenhaft - auch wenn sie mit beiden Augen gleichzeitig schaut.
Die Ursache für diese Beinahe-Erblindung war 'nur' der graue Star, der in Deutschland bereits routinemäßig operiert wird, wenn der Autofahrer klagt, dass die Schilder auf der Autobahn schwer zu lesen seien.
Die Patientin wurde eine Woche später von Dr. Ulrich Spandau erfolgreich operiert: Sie sieht wieder ausgezeichnet.
grauer Star = Katarakt = Linsentrübung